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Medienrecht Ibiza-Video: Veröffentlichung durch öffentliches Interesse gerechtfertigt

Das im Mai 2019 als „Ibiza-Video“ bekannt gewordene Video hat im letzten Jahr bereits mehrfach die Gerichte beschäftigt. Unter anderem erwirkte der im Video gezeigte FPÖ-Clubobmann eine einstweilige Verfügung gegen jenen Rechtsanwalt, von dem die Veröffentlichung des Ibiza-Videos den Ausgang genommen hat. Der Antrag auf einstweilige Verfügung wurde auf das allgemeine Persönlichkeitsrecht im Sinne des § 16 ABGB, insbesondere auf das Recht am eigenen Bild nach § 78 UrhG, gestützt.

In seiner Entscheidung vom 06.03.2020 (6 Ob 236/19b, www.ris.bka.gv.at/jus) hob der OGH die vom ehemaligen FPÖ-Clubobmann erwirkte einstweilige Verfügung teilweise wieder auf. Die Produktion des Ibiza-Videos sei zwar rechtswidrig zustande gekommen, dessen Veröffentlichung sei aber durch das öffentliche Interesse gerechtfertigt. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass nur einige Minuten des sechs bis sieben Stunden dauernden Videos öffentlich bekannt wurden. Der OGH sieht in der Veröffentlichung des Ibiza-Videos einen „außergewöhnlich großen Beitrag zu einer Debatte von öffentlichem Interesse“, da diese eine „Beurteilung der Integrität und des Verantwortungsbewusstseins des Klägers als Politiker und Inhaber öffentlicher Ämter“ ermöglicht.

Aufrechterhalten hat der OGH das in der einstweiligen Verfügung ausgesprochene Verbot, gegenwärtig und in Zukunft Ton- und Bildaufnahmen vom Kläger herzustellen, wenn sich dieser nicht in der Öffentlichkeit befindet.

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03.11.2025

Ausbildung an privater Fernuniversität: Kindergeldanspruch für studierenden Sprössling

Auch für ein bereits erwachsenes Kind können Sie noch Kindergeld erhalten - unter bestimmten Voraussetzungen. Etwa wenn das Kind noch studiert. Aber sind an ein solches Studium ebenfalls bestimmte Voraussetzungen geknüpft? Im Streitfall bemängelte die Familienkasse, das Studium werde nicht ernsthaft betrieben. Daher stellte sich die Frage, ob an ein Studium an einer privaten (Fern-)Universität strengere Anforderungen zu stellen sind als an ein Studium an einer staatlichen Hochschule. Das Finanzgericht Münster (FG) musste hierzu entscheiden.

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Internetrecht
31.10.2025

Ab Juni 2026: Die gesetzliche Pflicht zum Widerrufsbutton im Online-Handel – Was Unternehmen beachten müssen

Ab Juni 2026 müssen Online-Händler eine wesentliche Neuerung beachten: Für alle, die online Verträge mit Verbrauchern abschließen, gilt künftig die Pflicht, einen sogenannten Widerrufsbutton bereitzustellen. Damit setzt der deutsche Gesetzgeber die europäische Richtlinie 2023/2673 um. Noch liegt das konkrete Umsetzungsgesetz nicht vor, dennoch ist klar: Die Pflicht wird nahezu alle betreffen, die nicht unter klar definierte Ausnahmen fallen. Jetzt gilt es zu prüfen, ob Ihr Unternehmen betroffen ist und rechtzeitig die Weichen für eine gesetzeskonforme Umsetzung zu stellen. Im Folgenden geben wir einen praxisorientierten Überblick zu Anwendungsbereich, Ausnahmen, technischen und rechtlichen Umsetzungspflichten sowie wichtigen Schritten zur Vorbereitung.

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Sicherung von Verbindlichkeiten der GmbH durch den Gesellschafter

Die Sicherung von Verbindlichkeiten der GmbH durch den Gesellschafter ist insbesondere im Kontext einer etwaigen Insolvenz von erheblicher Bedeutung. Gesellschafter sehen sich hierbei mit besonderen rechtlichen und finanziellen Risiken konfrontiert, wenn sie für Schulden der Gesellschaft persönliche Sicherheiten stellen.

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