Versicherungsrecht Wasserschäden im Keller: Versicherungsdeckung
Wasser im Keller kann für Hauseigentümer:innen zu einer echten Herausforderung werden, insbesondere wenn es um die Frage geht, wer für die entstandenen Schäden aufkommt. In Deutschland ist die Versicherungsdeckung für Wasserschäden im Keller eine wichtige Angelegenheit, die oft Fragen aufwirft.
1. Gebäudeversicherung mit Elementarschadenversicherung
Die Gebäudeversicherung deckt normalerweise Schäden an Ihrem Haus ab, die durch bestimmte Ereignisse wie Feuer, Sturm oder Leitungswasser verursacht werden. Jedoch müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Gebäudeversicherung auch eine Elementarschadenversicherung umfasst, um gegen Wasserschäden durch Naturereignisse wie Überschwemmungen, Starkregen oder Hochwasser geschützt zu sein.
2. Überprüfen Sie Ihre Police
Nicht alle Gebäudeversicherungen enthalten automatisch eine Elementarschadenversicherung. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Ihre Versicherungspolice genau zu überprüfen. Stellen Sie sicher, dass sie ausreichend Schutz bietet, um Wasserschäden im Keller abzudecken.
3. Informieren Sie sich bei Ihrem Versicherungsanbieter
Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Versicherung Wasserschäden im Keller abdeckt, ist es ratsam, sich direkt mit dieser oder mit Ihrem Versicherungsmakler in Verbindung zu setzen. Sie können Ihnen detaillierte Informationen über Ihre Versicherungsdeckung geben und Ihnen helfen, gegebenenfalls zusätzliche Deckung zu erwerben.
4. Präventive Maßnahmen ergreifen
Obwohl eine Versicherung wichtig ist, ist es ebenso wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Wasserschäden im Keller zu vermeiden. Dazu gehören regelmäßige Wartung von Rohren und Entwässerungssystemen, Installation von Rückstauventilen und Überprüfung der Abdichtung Ihres Kellers.
5. Sofort handeln im Schadensfall
Im Falle eines Wasserschadens im Keller ist schnelles Handeln entscheidend, um die Schäden zu begrenzen. Schalten Sie die Hauptwasserleitung ab, entfernen Sie Wasser und trocknen Sie den Keller so schnell wie möglich. Dokumentieren Sie den Schaden und setzen Sie sich umgehend mit Ihrer Versicherung in Verbindung, um den Schaden zu melden.
6. Spezialfall: aufsteigendes Grundwasser drückt von unten in den Keller
Wasser, das von unten durch die Bodenplatte drückt, kann je nach den Bedingungen Ihrer Gebäudeversicherung möglicherweise abgedeckt sein. In der Regel deckt die Gebäudeversicherung solche Schäden jedoch nicht ab.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Gebäudeversicherungen nur Schäden abdecken, die durch bestimmte und in der Police benannte Risiken wie Feuer, Sturm oder Leitungswasser verursacht werden. Schäden durch aufsteigendes Grundwasser oder durch von unten drückendes Wasser sind normalerweise nicht abgedeckt, es sei denn, Sie haben explizit eine zusätzliche Deckung dafür erworben.
Sie sollten Ihre Versicherungspolice überprüfen, um festzustellen, ob diese Art von Schaden abgedeckt ist. Wenn nicht, könnten Sie in Betracht ziehen, eine zusätzliche Deckung dafür zu erwerben oder alternative Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor solchen Schäden zu schützen. Hier sind einige Möglichkeiten:
1. Gut funktionierende Entwässerungssysteme:
Stellen Sie sicher, dass Ihr Grundstück über ein effektives Entwässerungssystem verfügt, das Regenwasser von Ihrem Haus wegleitet. Dazu gehören Regenrinnen, Fallrohre und eventuell eine Sickergrube oder ein Drainagesystem.
2. Rückstauventile:
Installieren Sie Rückstauventile in den Abflussleitungen, um zu verhindern, dass Abwasser bei starkem Regen oder Hochwasser in den Keller gelangt.
3. Gute Abdichtung:
Überprüfen Sie regelmäßig die Abdichtung Ihres Kellers, einschließlich der Außenwände und der Bodenplatte. Reparieren Sie undichte Stellen oder Risse sofort, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
4. Anheben des Kellers:
In Gebieten mit einem hohen Grundwasserspiegel kann es sinnvoll sein, den Keller anzuheben oder eine erhöhte Bodenplatte zu verwenden, um das Eindringen von Grundwasser zu verhindern.
5. Drainage um das Haus herum:
Eine gute Drainage um das Haus herum kann dazu beitragen, dass Regenwasser vom Fundament weggeleitet wird und nicht in den Keller eindringt.
6. Korrekter Geländeabfall:
Stellen Sie sicher, dass das Gelände um Ihr Haus herum richtig abfällt, damit Regenwasser vom Haus wegfließt und nicht in den Keller gelangt.
7. Sumpfpumpe:
Eine Sumpfpumpe kann helfen, Wasser aus dem Keller abzupumpen, falls es doch eindringt. Stellen Sie sicher, dass die Sumpfpumpe regelmäßig gewartet wird, um eine ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen.
Indem Sie diese baulichen Maßnahmen umsetzen, können Sie das Risiko von Wasserschäden in Ihrem Keller erheblich reduzieren. Es ist auch wichtig, regelmäßig Wartungsarbeiten durchzuführen und sicherzustellen, dass Ihre Systeme ordnungsgemäß funktionieren, um einen zuverlässigen Schutz zu gewährleisten. Sonst droht andernfalls seitens der Versicherung der Einwand gegen die Deckung von Wasserschäden im Keller oder anderen Schäden. In solchen Fällen könnten Versicherungen argumentieren, dass der Schaden auf mangelnde Sorgfalt oder grobe Fahrlässigkeit seitens der Hauseigentümer:innen zurückzuführen ist, was dazu führen könnte, dass die Versicherung die Deckung verweigert oder die Schadensregulierung zumindest einschränkt.