Viele Kanzleien. Ein starkes Netzwerk.
Aktuelles
Neues aus Markt und Netzwerk
 

Arbeitsrecht Telefonat mit dem Chef aufgezeichnet - Entlassung

Der Oberste Gerichtshof ( OGH 28.07.2021, 9 Oba 65/21f ; www.ris.bka.gv.at/jus ) hatte kürzlich darüber zu entscheiden, ob die heimliche Aufzeichnung eines mit dem Arbeitgeber geführten Telefonats durch den Dienstnehmer und die folgende Weitergabe der Aufnahme an seinen unmittelbaren Vorgesetzten einen Entlassungsgrund darstellt. Im konkreten Fall qualifizierte der OGH die Entlassung des Arbeitnehmers aufgrund der mit dieser Handlung einhergehenden Vertrauensunwürdigkeit als berechtigt. Der Arbeitnehmer rechtfertigte sein Vorgehen mit Umständen im Betrieb, die ihn belastet hätten, insbesondere einem nicht wertschätzenden Umgang des Arbeitgebers mit seinen Mitarbeitern und seinem mangelnden Vertrauen in den Betriebsrat.

Der OGH sah darin aber kein ausreichend berechtigtes Interesse an der heimlichen Tonbandaufnahme. Dem Arbeitgeber war daher eine Weiterbeschäftigung des Arbeitnehmers unzumutbar, weil die notwendige Vertrauensbasis durch das rechtswidrige Vorgehen des Arbeitnehmers schwer erschüttert war. Das Höchstgericht wies in seiner Entscheidung aber darauf hin, dass eine solche Beurteilung immer nur aufgrund der Umstände des Einzelfalls zu erfolgen hat.

Beitrag veröffentlicht am
1. April 2022

Diesen Beitrag teilen

Alle Fachbeiträge zeigen

KI-AI-Urheber-IT-Internet
Erbrecht, Internetrecht
22.07.2025

Digitaler Nachlass: Was passiert mit dem Instagram-Konto nach dem Tod?

Die Frage, was mit einem Social-Media-Account nach dem Tod des Inhabers geschieht, betrifft immer mehr Menschen. Instagram, aber auch andere Plattformen wie Facebook oder X, sind inzwischen fester Bestandteil des Nachlasses geworden. Gerade bei Accounts mit hoher Reichweite oder besonderem ideellen Wert stellen sich viele Erben und Erblasser die Frage: Wer darf nach dem Tod eines Nutzers auf dessen Konto zugreifen und es weiterführen?

Beitrag lesen
Datenschutzrecht, Verbraucherrecht, Wettbewerbsrecht
22.07.2025

BGH-Urteil ermöglicht Klagen bei Datenschutzverstößen durch Verbraucherschutzverbände und Mitbewerber

Mit Urteil des Bundesgerichtshofs vom 27. März 2025 (Az.: I ZR 186/17) wurde entschieden, dass Verbraucherschutzverbände und Mitbewerber bei Verstößen gegen datenschutzrechtliche Informationspflichten wettbewerbsrechtliche Unterlassungsansprüche geltend machen können. Der Entscheidung des BGH liegt ein Sachverhalt zugrunde, bei dem ein Betreiber eines sozialen Netzwerks, in diesem Fall Facebook, seine Nutzer nicht ausreichend über Umfang und Zweck der Erhebung und Verwendung ihrer personenbezogenen Daten informierte.

Beitrag lesen
Internationales Arbeitsrecht
17.07.2025

Die Rügepflicht im Arbeitsrecht (NLD)

Das Gesetz verlangt von einem Gläubiger eine rechtzeitige Rüge, wenn ein Schuldner eine mangelhafte Leistung erbracht hat. Diese so genannte „Rügepflicht“ gilt für alle Schuldverhältnisse. Denken Sie an die Verpflichtung zur Lieferung eines Autos, die Verpflichtung zur Zahlung von Schadensersatz, aber auch an Verpflichtungen aus einem Arbeitsvertrag. Die Anwendbarkeit der Rügepflicht im Arbeitsrecht war lange Zeit unklar. Der Hoge Raad hat 2024 über die Rügepflicht in diesem Rechtsbereich entschieden. In diesem Beitrag wird die Auffassung des Hoge Raad erörtert.

Beitrag lesen